Sammlung
Die Kunstsammlung des Museums im Kleihues-Bau umfasst rund 3.000 Exponate vorwiegend deutscher Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Kernstück der Sammlung ist der von der Stadt Kornwestheim übernommene Nachlass des schwäbischen Spätimpressionisten Manfred Henninger, mit etwa 2000 Gemälden, Zeichnungen und anderen Kunstexponaten. Des Weiteren sind wichtige Vertreter der deutschen Abstraktion des 20. Jahrhunderts, wie Max Ackermann oder Günther C. Kirchberger ebenso in der repräsentativen Sammlung der Stadt Kornwestheim vertreten wie zeitgenössische, abstrakte Positionen von Künstlerinnen und Künstlern wie Manuela Tirler, Horst Kuhnert und Susanna Taras.Auch eine breite Auswahl an Werbegrafik der Künstler Otto Glaser und Franz Weiss, vor allem für den ehemals in Kornwestheim beheimateten Weltkonzern SALAMANDER, ist Teil der Sammlung des Museums im Kleihues-Bau.
Mit Künstlern wie Otto Herbert Hajek und Royden Rabinowitch kann die Kunstsammlung des Museums im Kleihues-Bau außerdem eine Brücke zur Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Kornwestheim schlagen.
Ausgewählte Werke
Manfred Henninger
Die künstlerischen Arbeiten von Manfred Henninger (geb. 1894 in Backnang; gest. 1986 in Stuttgart) kreisen häufig um die Themenfelder der menschlichen Figur und der Landschaft. "Die Welt ist Licht, ist Dunkel, ist Farbe", so lautete einer der Leitsätze von Manfred Henninger, der sich während seiner künstlerischen Tätigkeit intensiv mit dem Phänomen Farbe beschäftigte.
Den Betrachterinnen und Betrachtern schließen sich viele seiner Werke auf den ersten Blick zu einem intensiven Farbteppich zusammen. Erst der zweite Blick gibt Einsicht in einen rein aus Farbe geschaffenen dynamischen Raum. Die Tiefenwirkung von Henningers Gemälden wird dabei nicht durch eine klassische Zentralperspektive erzielt, sondern durch die für seine Werke charakteristische leuchtende Farbgebung.
Otto Glaser
Otto Glaser (geb. 1915 in Basel; gest. 1991 in Lugano) war ein begnadeter Grafiker, Maler, Modezeichner und Künstler, der nach einer Lithographenausbildung und einem künstlerischen Selbststudium 1935 in das Grafikatelier von Fritz Bühler eintrat.
Einen herausragenden Platz im Oeuvre von Otto Glaser nehmen die Plakate für die Salamander AG ein, die zwischen 1958 und 1968 für das Kornwestheimer Unternehmen entstanden sind. Schuhe erscheinen auf den Plakaten selten, vielmehr vermitteln die Grafiken einen eleganten und mondänen Blick auf die damalige Zeit und auf eine Bilderwelt, die man eher in Paris als in Süddeutschland verorten würde. Die unbeschwerte künstlerische Herangehensweise verleiht den Motiven eine große Leichtigkeit und lässt die Eleganz der fünfziger Jahre noch heute lebendig werden.
Seine mit raschem Pinsel ausgeführten Modezeichnungen lassen Otto Glasers unvergleichliches Talent erkennen - auch die Grafikentwürfe sind ohne zusätzliche Skizzen spontan zu Papier gebracht worden.
Franz Weiss
Der Maler Franz Weiss (geb. 1903 in München; gest. 1981 in Kempten im Allgäu) war von 1948 bis in die 1950er Jahre für die Salamander AG in Kornwestheim als Grafiker tätig.Die Motive der Blickfang- und Plakatwerbungen versprühen die freudige Atmosphäre der 1950er Jahre und zeigen Damen, Herren und Kinder in idealisierten Lebenssituationen.
Der hauptsächlich im Allgäuer Raum und in München tätige und vielseitige Künstler war auch Fassaden- und Innengestalter und entwarf neben werbegrafischen Arbeiten, darunter Entwürfe für die Deutschen Linoleum Werke (um 1940) und die Etiketten und das Markenemblem der Biermarke Allgäuer Büble, auch plastische Dekorationen.
Aufgrund seiner mehrmaligen Teilnahme an der "Grossen Deutschen Kunstausstellung" zwischen 1939 und 1942, sowie Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Partei ist Teil der aktuellen Forschung, das Leben und Werk von Franz Weiss historisch kritisch aufzuarbeiten.
Einblicke in die Sammlung
Die vielseitige Sammlung des Museums im Kleihues-Bau verfügt darüber hinaus auch über Kunstwerke weiterer namenhafter regionaler, überregionaler wie internationaler Künstler wie Isa Dahl, Fred Thieler, Sigrid Kopfermann, Cathleen Naundorf, Rasso Rothacker und Roland Dörfler.
Die Sammlung wird regelmäßig in ausgewählte Wechselausstellungen einbezogen und kann im Rahmen von Sonderveranstaltungen in den Museumsdepots besichtigt werden.